Zwischen Modell und Wirklichkeit
Clemens Fürtler öffnet beim 25. Kunst-Freitag das ZF-Turmatelier
Clemens Fürtler, Stipendiat der ZF Kunststiftung im 1. Halbjahr 2013, lädt die Besucher beim 25. Kunst-Freitag ins ZF-Turmatelier. Er wird anhand ausgewählter Arbeitsbeispiele einen Einblick in sein bisheriges Werk geben, aber auch bereits das Projekt vorstellen, das er während des Stipendiums in Friedrichshafen realisieren möchte.
Seit zehn Jahren beschäftigt Clemens Fürtler sich mit sogenannten „Bildmaschinen“, kinetischen, bildgenerierenden Skulpturen aus Modellbauteilen. Fürtlers „Bildmaschinen“ erschaffen Parallelwelten im Maßstab 1:89 oder 1:160. Im Mittelpunkt steht dabei die Inszenierung und Erkundung der geschaffenen Räume: Mit Fahrzeugen, die sich in der Skulptur bewegen, erforscht Fürtler die filigranen, architektonischen Gebilde und hält deren Fahrten im Bild fest. Die so entstandenen Videos und Fotografien werden dann wiederum zu Vorlagen für Gemälde und Schattenprojektionen. So spielen die Bilder, die in den „Bildmaschinen“ generiert werden, mit der Raum-Wahrnehmung, die immer wieder zwischen Modell und Wirklichkeit, zwischen Begrenzung und Ausdehnung, zwischen Innen und Außen, oszillieren. Während des Stipendiums in Friedrichshafen will Fürtler die bisher wohl größte „Bildmaschine“, vor allem aber auch die aus ihr generierten Videos, Fotografien, Zeichnungen und Gemälde, verwirklichen.
„Zwischen Faszination und kritischer Hinterfragung, Alltagsästhetik und Zivilisationswahn gilt Clemens Fürtlers Auseinandersetzung mit urbaner Welt. Der Maler, Zeichner, Konstrukteur, Video- und Installationskünstler arbeitet sowohl in klassischen als modernen künstlerischen Medien und schafft so vielschichtige Wahrnehmungsfelder, welche ihre BetrachterInnen in einer gleichermaßen vertrauten wie auch fremden Welt gefangen nehmen.“ (aus: Clemens Fürtler, Kunst am Bau Projekt – Glasfassaden, Landesklinikum Waidhofen a. d. Ybbs)
Der 1966 in Mödling in Niederösterreich geborene Künstler hat an der Akademie der Bildenden Künste in Wien Malerei studiert. Er wurde mit dem „Anni und Heinrich Sussmann Stipendium“ und dem Anerkennungspreis für Bildende Kunst des Landes Niederösterreich ausgezeichnet. Zudem war Clemens Fürtler Artist in Residence im Patterson Space, Melbourne, dem Mittelrhein-Museum in Koblenz und dem Palace Museum Patan in Neapel.