Der Südtiroler Künstler Michael Fliri erhält das Stipendium 2014 der ZF Kunststiftung
Das Präsenzstipendium der ZF Kunststiftung für das Jahr 2014 geht an Michael Fliri. Er ist der 33. Stipendiat und wird vom Januar bis September 2014 im ZF-Turmatelier in Friedrichshafen leben und arbeiten.
Der 1978 in Taufers im Münstertal in Südtirol geborene Künstler hat an den Akademien in Bologna, München und Bergen studiert. Im Anschluss hat er sein Spektrum durch das Studium „filmmaking“ an der University of New York erweitert. Fliri wurde bereits mit dem Museion Artist Award des Museion Bozen ausgezeichnet und war u.a. Artist in Residence beim Centre international d‘accueil d‘échanges des Récollets in Paris und dem AIR Antwerpen in Belgien. Der mittlerweile international erfolgreiche Künstler lebt in Wien und in Italien.
Michael Fliri arbeitet vor allem in den Bereichen Performance, Skulptur, Fotografie und Video. Im Mittelpunkt seiner oft körperbezogenen Aktionen stehen Transformationsprozesse und Metamorphosen. Immer wieder setzt Fliri Masken und Verkleidungen ein um Identität zu hinterfragen. Letizia Ragaglia, die Direktorin des Museion in Bozen hat die Arbeitsweise des Südtiroler Künstlers besonders treffend beschrieben: „Aufgrund des Verzichts auf jegliche digitale Manipulation bewirkt Fliri, dass sich der Zuseher mit seinen Gesten und Aktionen identifiziert, wodurch er ihm Gefühlszustände nahebringt, die zu echten Erkenntnissen führen. Da das Element der Sprache völlig fehlt, rücken der körperliche Aspekt und das Sinnliche der Wahrnehmung in den Vordergrund. […] Der Protagonist der Videos stellt Figuren dar, deren besondere Konnotationen sich nicht aus dem Akt der Imitation von etwas oder jemandem ergeben, sondern dem echten Wunsch nach Verwandlung entspringen, und dieser mündet in die tatsächliche Erfahrung einer Transformation.“
Die ZF Kunststiftung hat ab 2014 auf ein Stipendium pro Jahr umgestellt und dafür den Aufenthaltszeitraum von sechs auf neun Monate verlängert, um den Künstlern größere Gestaltungsspielräume zu ermöglichen. Das Stipendium ist mit 6.600 Euro dotiert. Zudem hat die ZF Kunststiftung für die Künstler ein Atelier und eine Wohnung im Turm des Zeppelin Museums Friedrichshafen angemietet. Höhepunkt des Stipendiums ist eine abschließende Ausstellung zu der die ZF Kunststiftung einen Künstlerkatalog herausgibt. Die Ausstellung von Michael Fliri wird voraussichtlich am 10. September 2014 eröffnet werden.
Wie in den Vorjahren haben sechs unabhängige Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz Künstlerinnen und Künstler für das Stipendium 2014 nominiert. Um Vorschläge für das Stipendium wurden Dr. Ulrike Groos, Kunstmuseum Stuttgart; Johan Holten, Kunsthalle Baden-Baden, Dr. Beate Ermacora, Direktorin der Galerie im Taxispalais, Innsbruck, Dr. Margit Zuckriegl, Österreichische Fotogalerie, Museum der Moderne, Rupertinum, Salzburg, Konrad Bitterli, Kunstmuseum St. Gallen, und Dr. Friedemann Malsch, Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz, gebeten. Zwölf KünstlerInnen waren für das Stipendium 2014 nominiert, von denen sich elf beworben haben. Eine fünfköpfigen Jury, der Prof. Dr. Götz Adriani, Direktor Kunsthalle Tübingen; Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Landesmuseen Tirol; Dr. Ursula Zeller, Direktorin des Zeppelin Museums Friedrichshafen; Matthias Lenz, Vorstand der ZF Kunststiftung; sowie Regina Michel, Geschäftsführerin der ZF Kunststiftung angehören, wählte Michael Fliri, der von Dr. Beate Ermacora nominiert war, als Stipendiaten für das Jahr 2014.
Michael Fliri wird von der Galleria Raffaella Cortese in Mailand vertreten.
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