10/2008 Bildende Kunst

Die Stipendien der ZF Kunststiftung in 2009 gehen an Katja Brinkmann und Sinje Dillenkofer

Die Stipendien der Kunststiftung der ZF Friedrichshafen AG für bildende Künstlerinnen und Künstler gehen 2009 an Katja Brinkmann, die in Berlin lebt und arbeitet, sowie an Sinje Dillenkofer, die in Stuttgart lebt und arbeitet.

Das Stipendium für das Jahr 2009 war nach vielen Jahren erstmals nicht öffentlich ausgeschrieben. Um den einzelnen künstlerischen Positionen besser gerecht werden zu können, hatte die ZF Kunststiftung in diesem Jahr auf ein Vorschlagssystem umgestellt und sechs unabhängige Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gebeten, Künstlerinnen und Künstler zu nominieren. Die externen Experten waren: Veit Görner, Direktor der Kestnergesellschaft in Hannover, Stefan Kalmár, Künstlerischer Leiter des Kunstverein München, Wolfgang Fetz, Leiter des Kunstverein Bregenz, Prof. Stefan Schmidt-Wulffen, Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien, Giovanni Carmine, Direktor der Kunst Halle St. Gallen, und Dorothee Messmer, Kuratorin des Kunstmuseums Thurgau, Kartause Ittingen. Die externen Experten hatten 14 KünstlerInnen sowie drei Künstlerpaare normiert, von denen sich 13 KünstlerInnen sowie die Künstlerpaare um das Stipendium 2009 beworben haben. Die Auswahl der Stipendiaten lag wie in den Vorjahren bei einer fünfköpfigen Jury, der Prof. Dr. Götz Adriani, Direktor Kunsthalle Tübingen, Eckhard Schneider, Direktor Kunsthaus Bregenz, Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Landesmuseen Tirol, Matthias Lenz, Vorstand der ZF Kunststiftung, sowie Regina Michel, Geschäftsführerin der ZF Kunststiftung angehören.

Im 1. Halbjahr 2009 wird Katja Brinkmann im ZF-Turmatelier in Friedrichshafen leben und arbeiten. Die 1964 in Bünde in Westfalen geborene Künstlerin hat an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart studiert. Sie hat 2000 ein Arbeitsstipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg erhalten und war 2003 als Stipendiatin des Landes Baden-Württemberg in Budapest. Die Malerin untersucht in ihren ungegenständlichen Arbeiten, in den großformatigen Gemälden genauso wie in den raumbezogenen Wand- oder Teppichbildern, grundlegende Aspekte der Malerei wie die Wirkung von Farbe und Form, Fläche und Raum, Abstraktion und Gegenständlichkeit. Die Bildaussagen bleiben aber immer ambivalent und spielen mit einer kalkulierten Irritation, die die Wahrnehmung des Betrachters permanent neu herausfordert.

Im 2. Halbjahr 2009 wird Sinje Dillenkofer das ZF-Atelier im Turm des Zeppelin Museums in Friedrichshafen beziehen. Die 1959 in Neustadt an der Weinstraße geborene Künstlerin hat an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart studiert. Sie war u. a. Stipendiatin der Casa Baldi in Olevano Romano, der Cité International des Arts in Paris und hatte das Baldreit Stipendium der Stadt Baden-Baden inne. Sinje Dillenkofers künstlerische Auseinandersetzung begann mit Malerei und Radierung. Seit 1986 ist die Fotografie zu einem immer wichtigeren Medium geworden. Parallel zeichnet und schreibt die Künstlerin. Alle Arbeiten von Sinje Dillenkofer sind, unabhängig vom Medium, Untersuchungen von Gesellschaft und deren Strukturen. Die Künstlerin fragt in ihren konzeptuellen Arbeiten nach der Auffassung von Natur und Individualität, dem Verständnis und dem Umgang mit Moral- und Wertevorstellungen innerhalb einer Gesellschaft.

Die beiden Arbeitsstipendien der ZF Kunststiftung laufen über einen Zeitraum von jeweils sechs Monaten und sind mit monatlich 1.100 Euro dotiert. Die ZF Kunststiftung stellt den Künstlern zudem ein Atelier und eine Wohnung im Turm des Zeppelin Museums Friedrichshafen. Das Stipendium wird durch Öffentlichkeitsarbeit begleitet und mit einer Ausstellung mit Katalog im Zeppelin Museum Friedrichshafen abgeschlossen.

Weitere Informationen:
www.katjabrinkmann.de
www.sinje-dillenkofer.de