Farbe und Form, Fläche und Raum
Die Berliner Malerin Katja Brinkmann wird im 1. Halbjahr das ZF-Turmatelier im Zeppelin Museum Friedrichshafen beziehen.
Katja Brinkmann wird im 1. Halbjahr 2009 als Stipendiatin der ZF Kunststiftung im Turm des Zeppelin Museums Friedrichshafen leben und arbeiten. Die 1964 in Bünde in Westfalen geborene Künstlerin hat an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart studiert. Sie hat 2000 ein Arbeitsstipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg erhalten und war 2003 als Stipendiatin des Landes Baden-Württemberg in Budapest.
Die Malerin untersucht in ihren ungegenständlichen Arbeiten, in den großformatigen Gemälden genauso wie in den raumbezogenen Wand- oder Teppichbildern, grundlegende Aspekte der Malerei wie die Wirkung von Farbe und Form, Fläche und Raum, Abstraktion und Gegenständlichkeit. Die Bildaussagen bleiben aber immer ambivalent und spielen mit einer kalkulierten Irritation, die die Wahrnehmung des Betrachters permanent neu herausfordert. „Das Wandgemälde, das Katja Brinkmann in der Gasag realisiert hat, ist eine abstrakte, raumbezogene Komposition, die sich ausschließlich auf die Wirkung und Wahrnehmung von Farbe und Form bezieht. Auf den Eindruck der Formen und der in ihnen schlummernden Bewegung, auf die Farben in ihrer Wirkung an sich und zueinander, auf Farbtemperaturen und Farbräume. … Nichts ist hier, wie es scheint, der Kreis kein Kreis, die Tiefe keine Tiefe, der Ausschnitt kein Ausschnitt. Kein Abbild also, sondern lediglich gekonnter Verweis darauf, welche Wirkung Form und Farbe entfalten können“, beschreibt Svenja Moor 2006 den beispielhaften Umgang mit dem Raum anhand der Wandarbeit im Verwaltungsgebäude der Gasag in Berlin aus dem Jahr 2004.
Katja Brinkmann bedient sich dabei auf den ersten Blick eines vertrauten Vokabulars. Oder wie dies Susanne Jakob bereits 2002 formuliert hat: „Die Malerin, die innerhalb des zeitgenössischen Diskurses arbeitet, verfügt frei über Techniken und Stile, so dass einige der Bilder im ersten Moment den Bonus der Vertrautheit besitzen, im nächsten Moment aber wieder irritierend andersartig und neu erscheinen. Die Aneignung unterschiedlicher Malstile und abstrakter Bildsprachen, die beispielsweise von konkret bis informell reichen können, bedeuten für Katja Brinkmann noch lange keine Verknüpfung mit deren Inhalten. Vielmehr werden diese … zu einem neuen Bild synthetisiert.“
Weitere Informationen:
www.katjabrinkmann.de