Heimat – Zuhause
Vier junge Frauen zeigen im Rathaus Friedrichshafen ihre Fotoarbeiten, die während des Foto-Workshops mit der Künstlerin Irina Ruppert entstanden sind.
Anja Döbell, Marina Koschel, Hanna Weber und Jacqueline Braunger haben sich in einem Fotokurs bei der Künstlerin Irina Ruppert von Juli bis Dezember 2006 fotografisch mit dem Thema „Heimat-Zuhause“ auseinandergesetzt. Sie haben sich gefragt: „Wo ist Heimat? Bei den Freunden? Dort, wo die Familie lebt? Dort, wo man geboren ist oder einfach da, wo man sich zuhause fühlt?““
Die Mädchen im Alter von 16 bis 21 Jahren haben über 80 Fotografien erarbeitet, die zeigen, was für sie Heimat bedeutet. Eine Auswahl der Bilder ist in der Ausstellung „Heimat – Zuhause“ im Rathaus in Friedrichshafen vom 9. bis 30. März 2007 zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung am 8. März 2007, 18 Uhr im Treppenhaus des Rathauses Adenauerplatz. Ein besonderes Ereignis bei der Eröffnung ist der Auftritt der HipHop-Freestyle-Gruppe „dance soldiers“.
Während des Work-Shops bei Irina Ruppert sind Fotografien entstanden, die in Arbeitsweise und Motivwahl sehr unterschiedlich sind. Jede der jungen Frauen hat ihre Lebenswelt – das, was für sie „Zuhause“ ist – auf ihre eigene Weise festgehalten. Marina Koschel und Hanna Weber haben versucht, das abstrakte „Heimat-Gefühl“ zu fassen und stimmungsvolle Momente eingefangen: Eine auffliegende Möwe am Seeufer, die Fotografie des Vaters zwischen Gläsern. Anja Döbell und Jacqueline Braunger hingegen wollten ihr Umfeld dokumentieren. Sie zeigen Ausschnitte aus ihrem alltäglichen Leben – Szenen aus dem Familienurlaub, ihre Freunde, das Haustier oder die kleine Nichte im Sommerkleid.
Die Vielseitigkeit der Fotografien ergibt sich nicht nur aus der Motivwahl, sondern auch durch die unterschiedlichen Techniken, mit denen die Mädchen gearbeitet haben. Einige haben klassisch analog fotografiert, andere haben zur Digitalkamera gegriffen.
Die Initiatorin und Fotokünstlerin Irina Ruppert selbst ist in Kasachstan geboren und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Lebenssituation junger Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen. Ihr Stipendium der ZF Kunststiftung 2006 stand unter dem Titel „Migration – Integration“. Während ihres Aufenthaltes in Friedrichshafen ist das Projekt „Wurzeln 2“ entstanden, in dessen Rahmen sie Kontakt zu Jugendlichen bikultureller Herkunft herstellte und das sie zu ihrem Fotoworkshop inspirierte.