10/2012 Bildende Kunst

ZF Kunststiftung präsentiert den Katalog zur Ausstellung „Ghost Light Light House“ von Florian Graf

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Die Katalogpräsentation mit anschließendem Künstlergespräch findet am, Sonntag, 4.11.2012, 11 Uhr, im Rahmen der Finissage statt.

Endlich ist es soweit: Im Rahmen der Finissage, Sonntag, 4.11.2012, 11 Uhr, wird die Publikation zur Ausstellung „Ghost Light Light House“ von Florian Graf der öffentlichkeit vorgestellt. Ergänzt werden die dokumentarischen Fotografien, künstlerischen Filmstills, Collagen und Zeichnungen in der Begleitpublikation durch zwei Texte: In ihrem Essay „Modell. Moment. Monument.“ setzt sich Dr. Mechtild Widrich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur, ETH Zürich, intensiv mit dem Kunstprojekt des jungen Basler Künstlers auseinander. Der zweite Textbeitrag der Publikation ist ein Gespräch über irrlichternde Leuchttürme, flottierende Zeichen und einen geschickten Schachzug zwischen Florian Graf und Prof. Dr. Markus Krajewski, der an der Bauhaus-Universität Weimar Mediengeschichte der Wissenschaften lehrt.

Im Anschluss an die Katalogpräsentation findet ein Künstlergespräch im Grenz-Raum des Zeppelin Museums Friedrichshafen statt, bei dem Regina Michel, Geschäftsführerin der ZF Kunststiftung, mit Florian Graf über sein Kunstprojekt sprechen wird. Florian Graf hat als 29. Stipendiat der ZF Kunststiftung sechs Monate im ZF-Turmatelier in Friedrichshafen gelebt und gearbeitet. Der spektakuläre Blick, die funkelnden Lichter und blinkenden Signale, aber auch Märchen und Sagen vom Bodensee haben den Künstler zu seinem ortsspezifischen Kunstprojekt inspiriert. Als Schlusspunkt des Stipendiums in Friedrichshafen schickte der junge Schweizer Künstler einen fast neun Meter hohen Leuchtturm Р oder besser gesagt eine turmartige, mobile Installation Р auf dem Bodensee auf Wanderschaft.

„Ghost Light Light House“ hat der Künstler das Projekt getauft. Ghost Light Р Irrlicht, Light House Р Leuchtturm. Viele Konnotationen schwingen bei diesem Titel mit. Der Leuchtturm von Florian Graf erinnert gleich an zwei der sieben Weltwunder der Antike: an den Leuchtturm von Alexandria und an den Koloss von Rhodos. Gleichzeitig lässt er auch an den Turmbau zu Babel denken und beschwört den Mythos des Fliegenden Holländers. Vielleicht ist der Turm ja gar der Geist des Friedrichshafener Leuchtturms aus dem 19. Jahrhundert, für ewig verdammt über den See zu geistern? Das Projekt hat aber auch eine aktuelle gesellschafts-politische Relevanz: In einer globalen Phase prekärer Stabilität und steter Migration lässt Florian Graf einen Leuchtturm über den Bodensee irren. Mit seinem Projekt „Ghost Light Light House“ spielt der Künstler so auch darauf an, dass manchmal auch diejenigen die Orientierung verlieren, die eigentlich richtungsweisend sein sollten. Gleichzeitig scheint es eine Aufforderung zu sein, den eigenen Kompass zu benutzen, um Strahlkraft zu entwickeln. „Ich verstehe den Künstler als eine Art Hofnarr, der kritische Kommentare mit Witz und Poesie serviert“, so Graf.

Der Katalog „Ghost Light Light House“ (ISBN 978-3-86136-174-9) zur Ausstellung von Florian Graf ist ab dem 5.11.2012 im Shop des Zeppelin Museums Friedrichshafen (
www.zeppelin-museum.de/museumsshop.0.html
) oder direkt bei der ZF Kunststiftung (
www.zf.com/kunststiftung
) für 20 Euro erhältlich.