02/2017 Bildende Kunst

32. Kunst-Freitag in Friedrichshafen am 3. März 2017, 18 bis 24 Uhr

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Auch dieses Jahr feiern acht Institutionen die Kunst in Friedrichshafen. Am Freitag, 3. März 2017 startet das umfangreiche Programm um 18 Uhr im Kiesel, Medienhaus k42. Die Galerie Bernd Lutze, das Medienhaus k42, das Kulturbüro, der Kunstverein, das Zeppelin Museum und die Zeppelin Universität, sowie die ZF Kunststiftung und der JazzPort sind wieder die Gastgeber.

Zum Start des Abends begrüßt Oberbürgermeister Andreas Brand um 18 Uhr Gäste und Initiatoren im Kiesel, Medienhaus k42 und übergibt Erika Lohner den Ehrenbrief der Stadt Friedrichshafen. Erika Lohner, selbst Künstlerin, macht sich seit über 15 Jahren ehrenamtlich für das Kunstgeschehen in Friedrichshafen und darüber hinaus verdient. Als Leiterin der Plattform 3/3 trägt sie maßgeblich zu einer lebendigen Kunstszene in der Stadt bei.

Anschließend gibt Sami El-Ali Einblicke ins Poetryslam. Er gewann mit seinen Gedichten 2013 die deutsche Meisterschaft bei „I’Slam“ und wurde zum besten muslimischen Poeten Deutschlands gekürt. Sein Anliegen ist zu zeigen, dass auch Muslime perfekt mit der deutschen Sprache umgehen können.

Das Kulturbüro zeigt ab 19 Uhr im Kiesel die Kunstvideos von den Istanbuler Künstlern Zeyno Pekünlü und Deniz Beser. Zeyno Pekünlü verwendet in ihren Videoarbeiten vielfach historisches Filmmaterial von türkischen Melodramen. Sie untersucht z.B. Männerrollen und Heldenfiguren und verwandelt die Bilder durch Montage und neue Kontexte. Der bildende Künstler Deniz BeÅŸer arbeitet mit der Malerei, Video, Graffiti und Performance-kunst. Der Poetry-Slam und der Videoblock finden im Wechsel statt.

Kunst in einem öffentlichen Raum für alle bereit zu stellen, das ist der Zweck der Artothek im Medienhaus am See. So können sich Interessierte ab dem 3. März nicht nur Bücher und DVDs ausleihen, sondern auch zeitgenössische Kunstwerke. Zur Eröffnung am Kunst-Freitag hat die Artothek von 19 bis 21 Uhr geöffnet.

Das artsprogram der ZU präsentiert in zwei Ausstellungsprojekten den Künstler Dan Perjovschi aus Bukarest, der ganze Ausstellungswände mit politischen Cartoons füllt. Die Zeichnungen kommen leichtfüßig und voller Witz oder beißender Ironie daher und liefern Kommentare zum gegenwärtigen Zeitgeschehen. Führungen um 19, 20 und 22 Uhr, sowie um 21 Uhr Einführung von Prof. Dr. Karen van den Berg.

Im Kunst-Bus, der die Stationen des Kunst-Freitags wie immer kostenfrei verbindet, verbreitet Andrew McNiven (GB) den „Duft des Reichtums“. In seinen Untersuchungen zu den Bedingungen des Ausstellens von Kunst bezieht der britische Künstler auch Klänge und Gerüche ein. So auch im Kunst-Bus, in dem ein „Umverteilen von Vermögenswerten durch Zerstäuben“ eines High-End-Parfüms erfolgt.

In der Plattform 3/3 eröffnet die Ausstellung „AusdrucksARTen“ von Romana Glunk. Die freie bis realistische Arbeitsweise soll dem Betrachter gegenständlichen Halt bieten, jedoch durch die Abstraktion Raum für die eigene Phantasie überlassen. Eröffnet wird die Ausstellung um 20 Uhr von Erika Lohner, die Laudatio hält Katharina Koerth, Studentin der ZU Friedrichshafen. Die Ausstellung läuft bis zum 12. März und ist jeweils Fr-So, 14 – 18 Uhr geöffnet.

Die vermeintlich unscheinbaren Postkarten von Joseph Beuys sind in der Galerie Bernd Lutze zu sehen. Kommunikation war für ihn ein wichtiges, wenn nicht das zentrale Thema seiner Kunst. Die Postkarte hatte dabei einen bedeutenden Stellenwert. Sie wurde von Beuys mit Bedacht und Sorgfalt als Medium eingesetzt. Neben dem Karton mit 80 vom Künstler selbst gestalteten Postkarten sind weitere 30 Auflagenobjekte und Grafiken zu sehen, ab 20 Uhr erläutert in kurzen Einführungen.

125 Jahre Otto Dix, dies feiert das Zeppelin Museum mit seiner Ausstellung „Otto Dix-Alles muss ich sehen!“ am Bodensee, wo er von 1933 bis zu seinem Tod 1969 lebte. Um 19.30, 20.30 und 21.30 Uhr finden Kurzführungen mit Lesungen in der Ausstellung sowie in der Wechselausstellung „Strom-Linien-Form“ statt. Noch mehr Einblick in das Leben des Ausnahmekünstlers gibt der Film „Zehnmal Dix“ in zehn Kapiteln im Medienraum. Dix wird nach Kriegsgefangenschaft und innerer Emigration am Bodensee zum Pendler zwischen den beiden deutschen Staaten und ihren Kunstideologien, zwischen der westdeutschen Nachkriegsmoderne und dem sozialistischen Realismus der DDR.

Wer Micha Payer und Martin Gabriel, die neuen Stipendiaten der ZF Kunststiftung kennenlernen will, für den lohnt sich der Weg hinauf ins ZF-Turmatelier im Zeppelin Museum. Das Künstlerpaar aus Wien gibt dort ab 19 Uhr nonstop einen ersten Einblick in seine Arbeit. Micha Payer und Martin Gabriel untersuchen in ihren großformatigen Zeichnungen, Objekten und Installationen komplexe Gesetzmäßigkeiten. Bei den unterschiedlichen Formfindungsprozessen spielen Wiederholung, Redundanz und Variation eine wichtige Rolle.

Das JazzPort Friedrichshafen hat eine Hommage an Art Pepper auf dem Programm. Unter der Rekonstruktion im Zeppelin Museum lässt Oli Wendt den grandiosen Alt Saxophonisten wiederaufleben. Er zeigt ihn nicht nur als begnadeten Musiker, sondern auch als Komponisten zwischen Bebop, Modal-Jazz, Mambo, Samba bis hin zu Groove- und Soul-Jazz.

Die Ausstellung „phaenomena materiae. Ein Dialog“ von Brigham Baker (USA/CH) und Esther Mathis (CH) zeigt Werke im Kunstverein, die Phänomene aus Natur und Alltag künstlerisch erforschen, ohne dass dabei ihre Sinnlichkeit und Poesie verloren geht. „phaenomena materiae“, ein neugeschaffenes Kunstwort, umschreibt das gemeinsame Erkenntnisinteresse der beiden Kunstschaffenden. Um 19 Uhr findet ein Rundgang mit der Künstlerin Esther Mathis statt, Brigham Baker präsentiert eine neue, bisher noch nicht zu sehende Arbeit und eine Performance von Severin Hallauer um 22 Uhr rundet den Abend ab.

Die Nacht beginnt um 23 Uhr! Das Zeppelin Museum hat Melissa E. Logan mit Saskia von Klitzen und Jesseling Preach zu Gast. Die ikonisch feministische Elektro-Punk-Band Chicks on Speed zeigt ihre kongeniale Verbindung von Musik, Performance, Design und visuelle Kunst.