03/2014 Musik

Aaron Pilsan gewinnt den ZF-Musikpreis 2014

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Am vergangenen Sonntag hat im Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen das Abschlusskonzert des ZF-Musikpreis 2014 stattgefunden. Gewinner des mit 5000 Euro dotierten ZF-Musikpreises ist der erst 19-jährige „Lokalmatador“ Aaron Pilsan aus Dornbirn (Vorarlberg/Österreich). Damit reiht er sich in die hochkarätige Galerie der bisherigen Laureaten dieses Wettbewerbs ein, zu denen so namhafte Pianisten wie Herbert Schuch, Alexej Gorlatch oder Claire Huangci gehören. Aaron Pilsan konnte bei starker Konkurrenz in allen drei Ausscheidungsrunden überzeugen. Auch die beiden weiteren Teilnehmer der Finalrunde wussten das Publikum des gut gefüllten Ludwig-Dürr-Saales zu begeistern. Den mit 2000 Euro dotierten zweiten Preis erspielte sich die rumänische Pianistin Alina Bercu, Jahrgang 1990. Dritter wurde der Chinese Wei Cao, Jahrgang 1987, der ein Preisgeld von 1000 Euro erhielt.

Der Klavierwettbewerb blieb für das Publikum bis zur letzten Minute spannend. Die drei Finalisten hatten schon in den ersten beiden Auswahlrunden in Lindau hohe Musikalität und Virtuosität bewiesen als sie sich bei der Interpretation von Werken Johann Sebastian Bachs, der Wiener Klassik, der Deutschen Romantik und Neuer Musik gegen ihre Konkurrenten durchsetzten. Die hohen Erwartungen an die drei jungen Meister beim entscheidenden Wettbewerbskonzert in Friedrichshafen wurden mehr als erfüllt. Konzertetüden sowie Werke des 19. und 20. Jahrhunderts waren gefordert. Die drei Finalisten Alina Bercu, Wei Cao und Aaron Pilsan hatten sich ein anspruchsvolles Programm ausgewählt, das dem Publikum Musikgenuss auf höchstem Niveau bot.

Bereits bei den ersten beiden Wettbewerbskonzerten überzeugte Aaron Pilsan. Seine Interpretationen der Partita in G-Dur von J.S. Bach, der Sonate C-Dur Hob. XVI:50 von J. Haydn und der „Kreisleriana“ von R. Schumann waren besondere musikalische Höhepunkte dieses Wettbewerbs. Pilsans Vorliebe für die Komponisten aus dem deutschen Sprachraum zeigte sich auch dort, wo er diesen Kulturraum hätte verlassen können, wie bei der Wahl der zeitgenössischen Literatur, dreier glänzend dargebotenen Stücke aus dem Zyklus „Humoresken“ von J. Widmann und in der Finalrunde mit der Fantasie C-Dur D 790 („Wandererfantasie“) von F. Schubert. Seine äußerst breite Klangfarbenpalette, die Natürlichkeit und Souveränität im Gestalten der musikalischen Strukturen sowie seine herausragenden technischen Fähigkeiten waren die beeindruckenden Säulen seines Spiels und brachten ihm dem Jurypreis für den Gesamtwettbewerb ein. Der internationalen Jury unter Vorsitz von Peter Vogel gehörten in diesem Jahr Jeanne Mikitka und Roland Krüger an.

Das Publikum darf beim ZF-Musikpreis auch selber aktiv werden. Deshalb können die Zuhörer bei jedem Konzert ihren persönlichen Favoriten wählen und einen mit jeweils 250 Euro dotierten Publikumspreis ausgeben. Beim Wettbewerbsauftakt ging der Publikumspreis an Aaron Pilsan. In der zweiten Wettbewerbsrunde überzeugte Wei Cao die Zuhörer mit seiner klanggewaltigen Interpretation von „Toccatissimo“ des australischen Komponisten C. Vine sowie den Symphonischen Etüden von R. Schumann. Beim Finale waren sich Jury und Publikum einig: Aaron Pilsans gefühlvolle Darbietung der vorgegebenen Chopin-Etüden machten ihn erneut zum Publikumsliebling.

Bereits zum siebten Mal vergab die ZF Kunststiftung den ZF-Musikpreis. Der öffentliche Klavierwettbewerb wurde – wie in den Vorjahren – vom Internationalen Konzertverein Bodensee e.V. unter der künstlerischen Leitung von Peter Vogel organisiert.