01/2011 Bildende Kunst

Die Stipendien der ZF Kunststiftung 2012 gehen an: Florian Graf und Gabriela Oberkofler

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Die Kunststiftung der ZF Friedrichshafen AG vergibt pro Jahr zwei Stipendien für bildende Künstlerinnen und Künstler. Die Stipendien 2012 gehen an Florian Graf und Gabriela Oberkofler.

Im 1. Halbjahr 2012 wird Florian Graf im ZF-Turmatelier in Friedrichshafen leben und arbeiten. Der 1980 in Basel geborene Künstler hat an der ETH in Zürich Architektur und am Edinburgh College of Art sowie an dem School of the Art Institute of Chicago Kunst studiert. Graf, der in Basel, Berlin und London lebt und arbeitet, wurde u.a. mit dem Willi-Studer-Preis für den besten Abschluss in Architektur, der Ehrenauszeichnung der Edinburgh Universität für sein Kunstdiplom, mit dem Fulbright Fellowship sowie mit Stipendien des DAAD oder der Ikea Stiftung ausgezeichnet.

Florian Graf bedient sich verschiedener Medien wie Skulptur, Modell, Fotocollage, Zeichnung oder Film. Dabei entstehen Installationen und Ausstellungen im Museumskontext oder Projekte und Interventionen im öffentlichen Raum. In seinen Arbeiten setzt sich Graf mit der Beziehung zwischen Mensch und Architektur auseinander, dabei interessiert ihn vor allem die psychologische und emotionale Wirkung von Räumen auf ihre Benutzer. Graf hinterfragt in seinen Arbeiten sichtbare und unsichtbare Systeme, die das alltägliche Leben bestimmen, oder untersucht, wie sich intime und kollektive Gedankengebilde in gebauten Strukturen niederschlagen. In seinen Installationen nimmt Graf Bezug auf spezifische architektonische oder soziale Situationen und schafft Orte der poetischen Verdichtung, an denen die Grenze zwischen Realität und Vorstellung fließend sind.

Im 2. Halbjahr 2012 wird Gabriela Oberkofler das ZF-Atelier im Turm des Zeppelin Museums in Friedrichshafen beziehen. Gabriela Oberkofler wurde 1975 in Bozen/Italien geboren. Sie studierte an der University of Visual Arts in Corner Brook, Neufundland, der Fachhochschule für Kunsttherapie in Nürtingen und der Staatlichen Akademie der Künste in Stuttgart u.a. bei Prof. Werner Pokorny und Prof. Rainer Ganahl. Die Künstlerin, die in Stuttgart und Flaas, Südtirol, lebt und arbeitet wurde u.a. mit Stipendien des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und der Kunststiftung Baden-Württemberg sowie dem Columbus Förderpreis für aktuelle Kunst ausgezeichnet. 2007 war die Künstlerin Mitbegründerin der Projektgruppe „local to local“.

Gabriela Oberkofler setzt sich in ihren Zeichnungen, Gemälden, Installationen und Performances inhaltlich und ästhetisch mit der eigenen Herkunft auseinander. Sie thematisiert Heimat und Tradition und fragt so auch nach der Verschränkung von kollektivem und persönlichem Erinnern. Sie mischt dabei volkstümliche und zeitgenössische Elemente und thematisiert so gleichzeitig die Präsentationsbedingungen im Kunstbetrieb.

Die beiden Stipendien der ZF Kunststiftung laufen über einen Zeitraum von jeweils sechs Monaten und sind mit monatlich 1.100 Euro dotiert. Die ZF Kunststiftung stellt den Künstlern zudem ein Atelier und eine Wohnung im Turm des Zeppelin Museums Friedrichshafen zur Verfügung. Jedes Stipendium wird durch Öffentlichkeitsarbeit begleitet und mit einer Ausstellung mit Katalog im Zeppelin Museum Friedrichshafen abgeschlossen.

Das Stipendium 2012 war zum vierten Mal nicht öffentlich ausgeschrieben. Um den einzelnen künstlerischen Positionen besser gerecht werden zu können, hat die ZF Kunststiftung 2008 auf ein Vorschlagssystem umgestellt und sechs unabhängige Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gebeten, Künstlerinnen und Künstler zu nominieren. Die externen Experten wechseln alle zwei Jahre. Die externen Experten, die BewerberInnen für das Stipendium 2012 nominiert haben, waren: Gabriele Horn, Direktorin der Kunstwerke Berlin; Thomas Trummer, Leiter Kunst & Kultur der Siemensstiftung, München; Dr. Beate Ermacora, Direktorin der Galerie im Taxispalais, Innsbruck ; Dr. Rudolf Sagmeister, Kurator des Kunsthaus Bregenz; Heike Munder, Direktorin des Migros Museum, Zürich und Marianne Eigenheer, Künstlerin aus Basel.

Die externen Experten hatten 14 KünstlerInnen für das Stipendium 2012 nominiert, von denen sich 11 beworben haben. Aus den BewerberInnen wählte eine fünfköpfigen Jury, der Prof. Dr. Götz Adriani, Direktor Kunsthalle Tübingen; Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Landesmuseen Tirol; Dr. Ursula Zeller, Direktorin des Zeppelin Museums Friedrichshafen; Matthias Lenz, Vorstand der ZF Kunststiftung; sowie Regina Michel, Geschäftsführerin der ZF Kunststiftung angehörten, die beiden Stipendiaten für das Jahr 2012.