12/2012 Bildende Kunst

Die Stipendien der ZF Kunststiftung 2013 gehen an: Clemens Fürtler und Judith Saupper

Seitenverhältnis
Seitenverhältnis
Seitenverhältnis
Seitenverhältnis

Die Kunststiftung der ZF Friedrichshafen AG vergibt pro Jahr zwei Stipendien für bildende Künstlerinnen und Künstler. Die Stipendien 2013 gehen an Clemens Fürtler und Judith Saupper, die beide in Wien leben und arbeiten.

Im 1. Halbjahr 2013 wird Clemens Fürtler im ZF-Turmatelier in Friedrichshafen leben und arbeiten. Der 1966 in Mödling in Niederösterreich geborene Künstler hat an der Akademie der Bildenden Künste in Wien Malerei studiert. Er wurde mit dem „Anni und Heinrich Sussmann Stipendium“ und dem Anerkennungspreis für Bildende Kunst des Landes Niederösterreich ausgezeichnet. Zudem war Clemens Fürtler Artist in Residence im Patterson Space, Melbourne, dem Mittelrhein-Museum in Koblenz und dem Palace Museum Patan in Neapel.

Seit zehn Jahren beschäftigt Clemens Fürtler sich mit sogenannten „Bildmaschinen“, kinetischen, bildgenerierenden Skulpturen aus Modellbauteilen, Parallelwelten im Maßstab 1:89 oder 1:160. Im Mittelpunkt steht die Inszenierung und Erkundung der geschaffenen Räume. Die filigranen, architektonischen Gebilde erforscht Fürtler mittels Fahrzeugen, die sich in der Skulptur bewegen und hält diese Bewegung im Bild fest. Die Videos und Fotografien sind Vorlagen für Gemälde und Schattenprojektionen. So spielen die Bilder mit der Raum-Wahrnehmung, die zwischen Modell und Wirklichkeit, Begrenzung und Ausdehnung, Innen und Außen, oszillieren.

Im 2. Halbjahr 2013 wird Judith Saupper das ZF-Atelier im Turm des Zeppelin Museums in Friedrichshafen beziehen. Judith Saupper wurde 1975 in Feldkirch in Vorarlberg geboren. Sie studierte an der Universität für Angewandte Kunst in Wien Bühnen- und Filmgestaltung bei Prof. Bernhard Kleber. Judith Saupper war Preisträgerin des „frame award“, einem Wettbewerb für zeitgenössische Fotokunst, und wurde 2012 mit dem Anerkennungspreis für Bildende Kunst des Landes Niederösterreich ausgezeichnet.

Judith Saupper setzt sich in ihren Installationen, Häuserskulpturen, Objekten, Fotocollagen, aber auch Musikinstallationen, mit urbanen Strukturen auseinander. Sie thematisiert Wirtlichkeit oder auch Unwirtlichkeit der Städte, hinterfragt die Bedeutung der Behausung für Menschen als solche und setzt sich gleichzeitig kritisch und humorvoll mit Heimat und Idylle auseinander. Auffallend ist der scheinbar voyeuristischen Blick mit dem sie den Betrachter einen Blick in die menschenleere Wohnungen und Häuser in Miniaturformat werfen lässt.

Die beiden Stipendien der ZF Kunststiftung laufen über einen Zeitraum von jeweils sechs Monaten und sind mit monatlich 1.100 Euro dotiert. Die ZF Kunststiftung stellt den Künstlern zudem ein Atelier und eine Wohnung im Turm des Zeppelin Museums Friedrichshafen zur Verfügung. Jedes Stipendium wird durch öffentlichkeitsarbeit begleitet und mit einer Ausstellung mit Katalog im Zeppelin Museum Friedrichshafen abgeschlossen.

Um den einzelnen künstlerischen Positionen besser gerecht werden zu können, hat die ZF Kunststiftung vor fünf Jahren auf ein Vorschlagssystem umgestellt: Sechs unabhängige Experten aus Deutschland, österreich und der Schweiz nominieren Künstlerinnen und Künstler, die sich dann bewerben können. Die externen Experten wechseln alle zwei Jahre. Die externen Experten, die BewerberInnen für das Stipendium 2013 nominiert haben, waren: Dr. Ulrike Groos, Kunstmuseum Stuttgart, Johan Holten, Kunsthalle Baden-Baden, Dr. Beate Ermacora, Direktorin der Galerie im Taxispalais, Innsbruck, Dr. Margit Zuckriegl, österreichische Fotogalerie, Museum der Moderne, Rupertinum, Salzburg, Konrad Bitterli, Kunstmuseum St. Gallen, und Dr. Friedemann Malsch, Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz.

Die externen Experten hatten 16 KünstlerInnen für das Stipendium 2012 nominiert, von denen sich 14 beworben haben. Aus den BewerberInnen wählte eine fünfköpfigen Jury, der Prof. Dr. Götz Adriani, Direktor Kunsthalle Tübingen; Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Landesmuseen Tirol; Dr. Ursula Zeller, Direktorin des Zeppelin Museums Friedrichshafen; Matthias Lenz, Vorstand der ZF Kunststiftung; sowie Regina Michel, Geschäftsführerin der ZF Kunststiftung, angehörten, die beiden Stipendiaten für das Jahr 2013.