07/2013 Bildende Kunst

Die Verkleinerung der Wirklichkeit

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Judith Saupper öffnet ZF-Turmatelier beim 26. Kunst-Freitag

Im Rahmen des 26. Kunst-Freitags am 5. Juli 2013 öffnet Judith Saupper, die neue Stipendiatin der ZF Kunststiftung, das ZF-Turmatelier und gibt den Besuchern einen ersten Einblick in ihre Arbeit.

Die Wiener Künstlerin Judith Saupper setzt sich in ihren Installationen, Häuserskulpturen, Objekten und Fotocollagen mit urbanen Strukturen auseinander. Sie thematisiert Wirtlichkeit oder auch Unwirtlichkeit der Städte, hinterfragt die Bedeutung der Behausung für Menschen als solche und setzt sich sowohl kritisch als auch humorvoll mit Heimat und Idylle auseinander. Auffallend ist der scheinbar voyeuristischen Blick mit dem sie den Betrachter einen Blick in die menschenleere Wohnungen und Häuser in Miniaturformat werfen lässt.

Judith Saupper erzählt mit ihren Arbeiten Geschichten vom Verlorensein in der Anonymität der Großstadt, vom Bedürfnis nach Sicherheit und auch von der Angst vor dem Verlust der eigenen Individualität. Dabei zeichnet sie sich vor allem durch ihre sensiblen Beobachtungen der Gesellschaft aus. In ihrem aktuellen Projekt „Sorgfältige Zukunftsplanung“ beschäftigt sie sich mit dem „Problem“ der Lebensplanung und setzt dabei den Wunsch des Menschen sein Dasein perfekt zu gestalten ad absurdum. Am Kunst-Freitag wird daraus unter anderem die Fotoserie „Überprüfung von Realitäten“ zu sehen sein, die zeigt, wie schnell der eigene Lebensplan durch einen Wechsel der Perspektive aufgehoben werden kann.

Judith Saupper wurde 1975 in Feldkirch in Vorarlberg geboren. Sie studierte an der Universität für Angewandte Kunst in Wien Bühnen- und Filmgestaltung bei Prof. Bernhard Kleber. Judith Saupper war Preisträgerin des „frame award“, einem Wettbewerb für zeitgenössische Fotokunst, wurde 2012 mit dem Anerkennungspreis für Bildende Kunst des Landes Niederösterreich ausgezeichnet und wird in diesem Jahr den Förderpreis der Stadt Wien für Bildende Kunst erhalten