19. Kunst-Freitag Friedrichshafen
15. Januar 2010 von 19 bis 24 Uhr
Eröffnet wird der 19. Kunst-Freitag um 19 Uhr von Bürgermeister Peter Hauswald im Kiesel des Medienhauses k42. Das Impulsreferat hält Wendelin Renn. Der Leiter der Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen wird das Publikum mit dem Vortrag „Mit Herzblut malt das Lieschen Müller – trotzdem: ´s wird keine Kunst. Bemerkungen zum Beruf Künstler“ auf den Abend einstimmen.
Das Kulturbüro Friedrichshafen präsentiert beim 19. Kunst-Freitag unter dem Motto „Kunst im Kiesel“ fünf experimentelle Filmdokumente der 1960er Jahre, die wegweisend für die Entwicklung der modernen Kunst sind. Die Filme von Ulrich Herzog, Jürgen Klaus und K.O. Götz machen den Aufbruch der Kunst ins audio-visuelle Zeitalter deutlich. Der Kunstverein Friedrichshafen zeigt unter dem Titel „Alles fließt“ Videoarbeiten von Nezaket Ekici. Die türkischstämmige Künstlerin entwickelt in ihren Videos, Installationen und Performances prozesshafte Situationen, die das Publikum sowohl intellektuell als auch emotional einbeziehen. Höhepunkt wird eine Performance der Künstlerin um 21.45 Uhr im Kunstverein sein.
Im Zeppelin Museum Friedrichshafen ist die Ausstellung „Johann Heinrich Schönfeld: Welt der Götter, Heiligen und Heldenmythen“ zu sehen. 2009 jährte sich der Geburtstag des Künstlers zum 400. Mal. Schönfeld gilt als einer der bedeutendsten Maler des 17. Jahrhunderts, der in seinen Gemälden fast irreale Bildwelten schuf. Das Team des Zeppelin Museums bietet ab 20.15 Uhr stündlich Kurzführungen durch die Ausstellung. Die ZF Kunststiftung lädt die Besucher des 19. Kunst-Freitags ins ZF-Turmatelier ein. Sandra Boeschenstein, Stipendiatin der ZF Kunststiftung im 1. Halbjahr 2010, gibt dem Publikum einen Einblick in ihre vorwiegend zeichnerische Arbeit und beantwortet gerne Fragen zu ihrer Kunst.
Die Galerie Bernd Lutze zeigt afrikanische Textilkunst der Bakuba/Kongo. Die außergewöhnliche Ausstellung konzentriert sich auf flächige Kunst. Dazu zählen aus Palmfasern gewebte Stoffe, die als Totentuch, Wandbehang und Zahlungsmittel Verwendung fanden. Bernd Lutze gibt ab 20 Uhr stündlich oder nach Bedarf kurze Einführungen in die Stammeskunst der Bakuba. Die Galerie Gundolf Roy und Joe Walter ist beim 19. Kunst-Freitag bereits zum zweiten Mal in der Plattform 3/3 vertreten. Dieses Mal präsentieren sie Fotografien von Christo und Jeanne-Claude zu den Werken „wrapped Reichstag“ und „the Gates“. Die Ausstellung wird um 20.15 Uhr von Dr. Hartmut Dippel, Vorsitzender des Kunstvereins Ulm, eröffnet.
Im Rahmen des 19. Kunst-Freitags wird im Fallenbrunnen eine weitere Attraktion stattfinden: Das artsprogram der Zeppelin Universität präsentiert drei künstlerische Installationen in den neu bezogenen Räumen am Campus Fallenbrunnen 18. In kurzen Führungen werden das Projekt „Local Knowledge Institute“ des Documenta-Künstlers Christoph Schäfer (Hamburg), die 24-Stunden Videoarbeit „Standard Time“ von Mark Formanek (Berlin) und das Miniatur-Wohnmobil „La Maison Guillaume“ von Jens Semjan (München) vorgestellt. Darüber hinaus wird eine Fotografie-Ausstellung von Studierenden zu sehen sein und werden durch musikalische Interventionen die Räume auch akustisch bespielt.
Das musikalische Highlight mit Jazz, Swing, Funk und Blues in seiner abwechslungsreichsten Art bietet der JazzPort Friedrichshafen: Ab 21 Uhr spielen Nicolai Geršak & Sidewinders „Homecookin’ Jazz“ im Foyer des Zeppelin-Museums Friedrichshafen. Das Quintett besteht aus Nikolai Geršak (Hammond B 3 Orgel), Carsten Stamm (Trompete), Benjamin Engel (Saxophon), Gunter Schreiber (Gitarre) und Harald Weißhaupt (Drumset). Und auch dieses Mal ist der Kunst-Bus der Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH als bewegter Ausstellungsort im Einsatz: Vier Studentinnen und Studenten der Zeppelin Universität präsentieren ihr Projekt VER[ORT]UNG, bei dem es um die Lokalisierung von Kunst geht. In einem eigens für den Kunst-Freitag gestalteten Magazin setzen sich die Studenten und die teilnehmenden Institutionen gemeinsam mit der Verortung von Kunst auseinander.
Der 19. Kunst-Freitag wird durch die Unterstützung des Kulturbüro Friedrichshafen, der Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH sowie der Technische Werke Friedrichshafen GmbH ermöglicht.