01/2016 Bildende Kunst

31. Kunstfreitag in Friedrichshafen am 12. Februar 2016, 18 bis 24 Uhr

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31. Kunst-Freitag hat viel Neues zu bieten

Das neue Jahr bringt auch für den Kunst-Freitag Neues. Es gibt nur einen Kunstfreitag 2016, und der findet am 12. Februar statt. Und: Der 2016er Kunst-Freitag wird um 18 Uhr an der Zeppelin Universität im Fallenbrunnen eröffnet, nicht, wie bisher, im Kiesel des k42.

Darauf haben sich die Ausrichter des Kunstfreitages nach einer regen Diskussion geeinigt. Die war unter anderem dadurch ausgelöst worden, dass beinahe traditionell der Kunstfreitag im Juli schlechter besucht ist als der im Januar oder Februar. Konzentration also auf einen Termin und diesen Kunstfreitag mit besonders spannenden, anregenden Veranstaltungen zu belegen – so entschieden sich die Vertreter der den Kunstfreitag gestaltenden Institutionen: Galerie Bernd Lutze, Kunstverein Friedrichshafen, Kulturbüro, Zeppelin Museum und Zeppelin Universität sowie ZF Kunststiftung und JazzPort.

Anlässlich der Einweihung der Neonskulptur von Alfredo Jaar findet der Auftakt des 31. Kunst-Freitag Friedrichshafen erstmalig am neuen ZF Campus der Zeppelin Universität statt. Dort begrüßt um 18 Uhr Bürgermeister Andreas Brand. Der Enthüllung des Kunst-am-Bau-Projektes und der Danksagung des Kanzlers Matthias Schmolz an den Schenker folgt mit dem Impulsreferat „Politiken künstlerischer Intervention“ von Professor Dr. Karen van den Berg eine Einordnung des Werkes. Der chilenische Künstler Alfredo Jaar wird selbst da sein.

Das artsprogram der ZU präsentiert den Auftakt von „Learning Community“. Das Integrationsprojekt basiert auf Workshops mit Künstlern und Architekten und entwickelt mit Geflohenen, Studierenden und Gästen Lernsituationen des Zusammenlebens. Ein erster Workshop mit Anne-Laure Gerstering von raumlaborberlin verwandelt den Ausstellungsraum „White Box“ in einen Ort für kreative Zusammenkünfte. Auch das „Archiv für Soziale Plastik“ fragt, welches gesellschaftliche Gestaltungspotenzial die Künste zu bieten haben.

Im Kunst-Bus, der die Stationen des Kunst-Freitags wie immer kostenfrei verbindet, installiert das Künstlerkollektiv „Zentrum für Politische Schönheit“ in Kooperation mit ZU-Studierenden ein besinnliches Niemandsland zwischen einem Bild, das in 30 Jahren von unserer Gegenwart übrigbleiben wird, und jenem, welches eine solche Retrospektive präventiv verunmöglichen soll.

In der Plattform 3/3 im Kulturhaus Caserne eröffnet Barbara Reil (Stadtmuseum Lindau) um 19.30 Uhr eine Ausstellung mit Monotypien und Malerei von Johanna Bauer.

Textile Kunst der Bakuba aus dem Kongo zeigt die Galerie Lutze und bietet ab 20 Uhr bei Bedarf Führungen an: Tanz-Wickelröcke machen auf die Schönheit dieser Tradition aufmerksam, die auch viele Künstler inspiriert.

Das Kulturbüro zeigt ab 19 Uhr im Kiesel die Videoinstallation „Wohin ich gehe“ von Dirk Großer. Die ersten Sätze, die Flüchtlinge lernen, wenn sie nach Deutschland kommen, sind die Antworten auf zwei Fragen: Wie heißt du? Und: Woher kommst du? Statt in die Vergangenheit richtet Großer aber den Blick in die Zukunft der Flüchtlinge.

Künstliche Berge, chemischer Nebel, Klanginstallationen: Mariele Neudecker sucht die „Natur jenseits der Landschaft“. Ihre Ausstellung im Zeppelin Museum setzt unseren kulturell codierten Sehnsüchten doppeldeutige Denkmale.

Im Turm des Zeppelin Museums öffnet Nándor Angstenberger, Stipendiat 2016 der ZF Kunststiftung, sein Atelier. Angstenberger setzt in seinen Skulpturen und Installationen Alltagsgegenstände unserer Konsumgesellschaft und Naturfundstücke zu utopisch anmutenden Modellen zusammen. Die narrativen Kunstwerke verleihen scheinbar entwerteten Devotionalien unserer Alltagskultur neue Würde, spielen mit der Vergänglichkeit des Seins und bauen.

Das Zeppelin Museum ist auch Ort der Performance, die um 22.15 Uhr das Zentrum für Politische Schönheit mit Präsentationen von politische Aktionen des Berliner Künstler-Kollektivs in Kooperation mit der ZU gestaltet.

Einen Bogen zwischen der ZU und dem Kunstverein schlägt Harald F. Müller, der einerseits im Kunstverein ausstellt (Einführung um 21.30 Uhr) und auf dem ZF Campus der ZU die Farbinterventionen konzipiert hat. Seine Werke bewegen sich zwischen Fläche und Raum, Bildreproduktion und Farbkonzeption, Malerei und Architektur. Müller ist unterwegs, reist und lebt mit offenen Augen für Details, bedient sich freud- und lustvoll am übervollen Bild- und Farbfundus unserer Zeit. Er verarbeitet alte wie neue, anspruchsvolle wie banale Bilder.

Ab 21 Uhr spielt im Zeppelin Museum das Oliver Wendt Quartett, engagiert vom JazzPort Friedrichshafen.